Eine Übersicht der Herkunft und Abstammung der
Familien Hartenthaler

Verfasst von Rudolf Hartenthaler, geb. 1901, gest. 1995 in Linz

 

Vom väterlichen Stamme ausgehend, weist die Herkunft der Ahnen und Namensträger Hartenthaler, dem Hausruck, wie auch dem Innviertel zu. Der Urahne Josef Hartenthaler, der Ende des 18. Jahrhundert geboren wurde, war später ein Häusler zu Asten, Pfarre Vöcklamarkt und ehelichte eine Krämerstochter aus Wegscheid bei Passau, namens Anna Maria Breitenberger, die ihrem Ehegespon am 10. Juni 1826 einen Sohn gebar, der den Namen Gottlieb erhielt. Jener Gottlieb Hartenthaler, der spä,ter in Schwanenstadt, Ob.Öst. ansässig wurde und dort Galanteriewarenhandel trieb, heiratete im Alter von 33 Jahren am 1.10.1859 die Anna Moser, eine Tochter des Martin Moser, eines Häuslers und Hefenführers aus Straß, Pfarre Waldzell im Innkreis. Aus dieser ehelichen Verbindung entsproß am 18.3.1863 in Hofberg 4, Pfarre Frankenburg, ein Sohn, der den Taufnamen des Großvaters, Josef bekam. Bei dessen Taufe wurde, irrtümlich, der Familienname Hartenthaler, erstmals in den Pfarrmatriken unrichtig eingetragen, (in der Endsilbe ein zweites "l"), Hartenthaller". Laut Bescheid der ob.öst. Landesregierung vom 4.9.1969 lautet unser Familienname wieder richtig, Hartenthaler. Als dieser Josef Hartenthaler später seinen Militärdienst bei den Feldjägern in Salzburg abgeleistet hatte, zog es ihn in die Landeshauptstadt Linz, wo er beim damaligen Postmeister Winkler den Dienst als Pferde- und Fuhrknecht annahm. Im Jahre 1892 ehelichte er die Juliana Keplinger, eheliche Tochter des Leopold Keplinger, Schul- und Gemeindedieners zu Walding, welche als Dienstmagd bei Stadtbauern in Linz-Lustenau tätig war. Als dritter Sproß aus dieser Ehe wurde am 23. Februar 1901 zu Kleinmünchen, der Rudolf Hartenthaler geboren, der nun in dieser Linie, als der Stammvermehrer, des sich weiter verjüngenden Zweiges gilt. "Tu felix Austria!"

Lage von Oberösterreich in Österreich

 

Lage von Schwanenstadt in Oberösterreich

 

Lage von Linz in Oberösterreich


Von der Mutterseite führt der Weg zurück geradewegs ins Mühlviertel. In diesem Ast ist der Stammvater ein Josef Keplinger, Weber zu Waxenberg, geb. 1769 als ehelicher Sohn des Mathias Keplinger und dessen Eheweibes Maria, Inwohner in Geyrschlag, Pfarre Helfenberg im Mühlkreis. Josef Keplinger verehelichte sich am 1. Juni 1802 im Alter von 33 Jahren, in der Pfarre Waxenberg, mit der 24 jährigen Elisabeth Kastner von dort selbst, deren Eltern wie Verwandte, das Weberhandwerk ausübten. Aus dieser Ehe war am 3.11.1811 ein Sohn mit Namen Leopold hervorgegangen. Dieser dürfte ebenfalls das Weberhandwerk erlernt haben, das er später aufgab und in Walding Gemeindediener und dort wohnhaft wurde. Am 20. Juli 1857, im Alter von 46 Jahren, heiratete er dort die 33 jährige Anna Maria Hinterhölzl, Tochter der ledigen Maria Anna Hinterhölzlin. Diese war eine eheliche Tochter des Lorenz Hinterhölzl, vom Häusl im Dobl zu Gerling, Pfarre St. Martin (Mühlkreis), das unter der Herrschaft Eschlberg stand. Dessen Eheweib hieß Regina und war eine geborene Luegerin vom Altreuthergut, das unter der Herrschaft Pührenstein stand.

Dem oben erwähnten Leopold Keplinger, gebar sein Eheweib am 2.12.1861 eine Tochter, die auf den Namen Juliana getauft wurde, die dann im Jahre 1892, den Josef Hartenthaler aus Frankenburg geheiratet hat.

Lage von Waxenberg in Oberösterreich

Aus dieser Abkunftschronik ist sichtlich erwähnenswert, daß jene Vorfahren, besonders die aus dem Mühlviertel, in der Zeit des 18. Jahrhundert, den adeligen weltlichen sowie den geistlichen Grundherren noch hörig waren und diesen noch Zins (Zehent) leisten mußten. Obwohl die Leibeigenschaft schon abgeschafft war, hat später noch Kaiser Josef II. durch sein Reichspatent auch jede Robotleistung untersagt. Die Abhängigkeit von den Grundherren blieb jedoch noch lange bestehen, bis in das 20. Jahrhundert. Es gab damals noch, für die unteren Stände, die persönliche Anrede in dritter Person, wie, er, der Berger, sie, die Bergerin, die Luegerin, die Hinterhölzlin u.s.w. Mit Herr oder Frau wurden nur jene vom gehobenen Stande angesprochen, also vom Mittelstand aufwärts.

 


© Hermann Hartenthaler; Stand: 18.11.2007